Aktualisiert am 2. Juli 2024 von Ömer Bekar, geprüft und gegengelesen von Rechtsanwältin Susanna Weber
Die folgende Vorlage wurde rechtlich geprüft und gründlich von Fachleuten gegengelesen, um sicherzustellen, dass sie alle wichtigen Aspekte einer Vertretervollmacht berücksichtigt. Nutzen Sie diese Vorlage, um eine rechtssichere Vertretervollmacht zu erstellen.
Name: _______
Anschrift: _______
Bevollmächtigter:
Name: _______
Anschrift: _______
hiermit erteile ich, [Name des Vollmachtgebers], geboren am _______ in _______ und wohnhaft in _______ (nachfolgend „Vollmachtgeber“ genannt), dem/der [Name des Bevollmächtigten], geboren am _______ in _______ und wohnhaft in _______ (nachfolgend „Bevollmächtigter“ genannt), die Vollmacht, mich in allen rechtlichen und geschäftlichen Angelegenheiten zu vertreten.
Umfang der Vollmacht:
Der Bevollmächtigte ist berechtigt, folgende Handlungen in meinem Namen vorzunehmen:
- Rechtsgeschäfte: Abschluss und Kündigung von Verträgen, die für mich rechtliche Bedeutung haben.
- Finanzielle Angelegenheiten: Verwaltung und Nutzung meiner Bankkonten, einschließlich Einzahlungen, Abhebungen, Überweisungen und Daueraufträge.
- Behördengänge: Vertretung vor Behörden und öffentlichen Einrichtungen, einschließlich der Einreichung von Anträgen und der Entgegennahme von Bescheiden.
- Vermögensverwaltung: Kauf, Verkauf und Verwaltung von Vermögenswerten, einschließlich Immobilien und Wertpapieren.
- Korrespondenz: Führen der notwendigen Korrespondenz im Zusammenhang mit den oben genannten Angelegenheiten.
Diese Vollmacht ist ab dem _______ gültig und bleibt bis auf Widerruf bestehen. Ein Widerruf der Vollmacht ist jederzeit möglich und bedarf der Schriftform.
Ort, Datum: _______
Unterschrift Vollmachtgeber: _____________________
Unterschrift Bevollmächtigter: _____________________*
Grundsätzlich muss man nicht alle Rechtsgeschäfte selbst abschließen, sondern kann hierfür einen Vertreter bestimmen. Die Ausnahme bilden jedoch höchstpersönliche Rechtsgeschäfte, wie beispielsweise die Anerkennung einer Vaterschaft oder eine Heirat. Damit der Vertreter über rechtsgeschäftliche Vertretungsmacht verfügt, muss der Vollmachtgeber eine Vollmacht ausstellen. Hierbei unterscheidet man die Innenvollmacht, die der Vollmachtgeber gegenüber dem Vertreter erklärt, von der Außenvollmacht, die der Vollmachtgeber gegenüber einem Dritten erklärt.
Wozu braucht es eine Vertreter Vollmacht?
Die Vertretung kennen die meisten aus dem Bereich des Handelsrechts. Der Prokurist vertritt den Geschäftsinhaber. Auch vertreten Mitarbeiter Ihren Vorgesetzten oder einen Kollegen. Im Geschäftsleben ist es also mehr als üblich, jemanden durch Vollmacht zum Vertreter zu bestimmen.
Im privaten Bereich gewinnt die Vertretung durch Vollmacht, vor allem im Bereich der Vorsorge immer größere Bedeutung. Wir werden nicht nur immer älter, wir wollen im Alter auch selbst bestimmen wo wir leben, wie wir gepflegt werden oder was mit unserem Hab und Gut passiert. Die Angst, dass eine völlig fremde Person sich um sehr persönliche Dinge kümmern könnte bewirkt, dass die Mehrheit inzwischen für diesen Fall durch eine Vorsorgevollmacht vorsorgt. Auch die Patientenvollmacht ist nicht mehr wegzudenken.
Ein weiterer großer Punkt im Rahmen der Vertretung ist die Bankenvollmacht. Eltern erteilen sie den Kindern, Eheleute gegenseitig. Ganz selbstverständlich, erteilen wir auch Vollmachten für Ärzte, Anwälte oder auch Steuerberater.
Mit der Vertreter Vollmacht bestimmen wir also jemanden dazu, Dinge für uns selbst zu regeln, etwa weil wir gerade verhindert sind oder weil wir es selbst nicht mehr können.
Unterschiede der Vertreter Vollmacht
Man unterscheidet ob die Vertretung in einem speziellen Rechtsgeschäft erfolgen soll oder ob der Vollmachtgeber eine Generalvollmacht erteilt, wodurch der Vertreter zum Abschluss aller zulässigen Rechtsgeschäfte befugt ist. Es empfiehlt sich, den Wirkungskreis der Vollmacht in der Vollmachturkunde so konkret wie möglich zu benennen und bei Bedarf auch die Dauer der Gültigkeit der Vollmacht festzulegen. Durch Erteilung einer Vollmacht handelt der Bevollmächtigte im Namen des Vollmachtgebers, das bedeutet, dass sämtliche Handlungen und abgegebenen Erklärungen im Rahmen des Wirkungskreises der Vollmacht, für und gegen den Vollmachtgeber wirken. Natürlich findet sich hier die Grenze bei Handlungen, die vom Vollmachtgeber nicht gewünscht wurden. Hat sich der Vollmachtgeber jedoch nicht konkret ausgedrückt, so fallen Fehler zu Lasten des Vollmachtgebers.
Tücken bei der Vollmachtserteilung
Immer dann, wenn ein Dritter durch Vollmacht dazu bestimmt wird einen anderen zu vertreten, gibt es Fallen die es zu umschiffen gilt. Die wichtigsten haben wir in dieser Übersicht für Sie zusammengetragen.
1.) Die Vertreter Vollmacht ist zu weit gefasst. Im Stress des alltäglichen Lebens wird eine Vollmacht manchmal weiter gefasst, als beabsichtigt. Sätze wie: „Herr Mustermann darf über mein Konto verfügen, jedoch nicht mehr als 50 Euro abheben.“, sind ein gutes Beispiel. Wie oft darf Herr Mustermann die 50 Euro abheben? Darf er denn mit dieser Formulierung Überweisungen in unbegrenzter Höhe anweisen? Ja, denn er darf „über das Konto verfügen“. Sie merken, mit dem Beispielsatz wurde etwas anders gemeint. Ein objektiver Leser der Vollmacht wird Herrn Mustermann aber mehr erlauben, als Sie es beabsichtigt haben.
2.) Die Vertreter Vollmacht wurde an die falsche Person ausgestellt. Immer wieder kommt es vor, dass eine falsche Person mit der Vollmacht betraut wurde. Manchmal bedarf es eben bestimmter Qualifikationen um die Vertretung auch wirklich im Sinne des Vollmachtgebers auszuführen. So kann es sein, dass der Bevollmächtigte einfach überfordert ist. Darüber hinaus muss auch immer ein besonderes Vertrauensverhältnis bestehen.
3.) Die Vertreter Vollmacht wurde zeitlich nicht begrenzt. Denken Sie bei der Vollmachtserteilung immer daran, diese zeitlich zu begrenzen. Damit erlischt diese einfach zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne, dass das Schriftstück zurückgegeben werden muss. Weigert sich der Bevollmächtigte nämlich die Vollmacht heraus zu rücken, so bleibt dem Vollmachtgeber nur der Weg, diese über das Amtsgericht für unwirksam erklären zu lassen.
4.) Der Vertreter wurde wenig oder schlecht instruiert. Bei der Vollmacht im Außenverhältnis müssen keine Regelungen dazu getroffen werden, was genau Pflichten und Grenzen der Vollmacht sind. Aber es empfiehlt sich, dies in einem Gespräch mit dem Bevollmächtigten zu klären. Bei der Vorsorgevollmacht können Absprachen auch schriftlich, in einer Vollmacht im Innenverhältnis, festgehalten werden.
Musterschreiben: Vertreter Vollmacht
Eine juristische Beratung ist bei schwierigen Fällen angezeigt. Füllen Sie das Formular vor dem Ausdruck aus.
Vollmacht
Vollmachtgeber
Name
Anschrift
Vollmachtnehmer
Name
Anschrift
Hiermit ernenne ich, (Name und Anschrift des Vollmachtgebers), Herrn/Frau (Name und Anschrift des Vollmachtnehmers) zu meinem Vertreter für den Abschluss (Bezeichnung des Rechtsgeschäftes). Ich erkläre hiermit, dass Herr/Frau ___ befugt ist, alle im Zusammenhang mit o.g. Rechtsgeschäft erforderlichen und zweckmäßigen Handlungen vorzunehmen und Erklärungen abzugeben. Des Weiteren ist Herr/Frau zur Entgegennahme von Unterlagen berechtigt.
Diese Vollmacht ist einmalig für o.g. Rechtsgeschäft gültig. (Oder: Diese Vollmacht ist fortwährend gültig.)
Datum, Ort
(Unterschrift Vollmachtgeber)
Die Form der Vertreter Vollmacht
Die Vollmacht und Vertretung ist heute in vielen Bereichen des Lebens nicht mehr weg zu denken. Kann diese zwar auch mündlich erteilt werden, von einigen wenigen Ausnahmen mal abgesehen, ist es ratsam, eine Vollmacht doch schriftlich zu erteilen. Das dient der Nachweisbarkeit und etwas das schriftlich festgehalten wurde, bleibt auch besser in Erinnerung.